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Da mich „Heute schon für morgen träumen“* von Lori Nelson Spielman so begeistert hat, wie ich in diesem Blogbeitrag berichtet habe, war die Freude auf „Nur einen Horizont entfernt“* sehr groß. Wie mir der Roman aus dem Krüger- bzw. Fischer-Verlag mit 384 Seiten in der Hörbuchversion von Argon (10 Stunden und 42 Minuten), gelesen von Eva Gosciejewicz, gefallen hat, zeige ich dir im Folgenden. Ein kleiner Hinweis noch vorab: Den Roman gibt es nicht nur bei Audible, sondern derzeit auch bei Spotify, wo ich ihn gehört habe.

Worum geht’s?

Als die Fernsehmoderatorin Hannah Farr einen Brief ihrer ehemaligen Mitschülerin erhält, von der sie zu Schulzeiten gemobbt wurde, kommen all die Erinnerungen an die alten Tage wieder hoch. Das Mädchen von früher ist inzwischen eine gefeierte Sachbuchautorin, die über das Thema der Vergebung schreibt. Und so möchte sie auch Hannah um Vergebung bitten.

Im Brief befinden sich zwei Steinen. Einen davon soll sie an die Absenderin zurücksenden, wenn sie ihr vergibt. Den anderen soll sie zusammen mit einem anderen Stein jemandem senden, und zwar mit der Bitte um Verzeihung.

Hannah muss sofort an ihre Mutter denken, zu der sie jahrelang keinen Kontakt hatte, weil in ihrer Kindheit etwas Schreckliches vorgefallen ist. Doch inzwischen ist sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie nicht eigentlich diejenige ist, die für alles die Schuld trägt.

Als ihre Kollegen Wind von dem Brief bekommen und die Autorin in Hannahs Sendung einladen möchten, wird sie in die Enge getrieben und muss sich entscheiden, ob sie ihrer Mutter verzeihen möchte oder ob sie ihre Mutter um Verzeihung bitten sollte.

Meine Meinung

Wie auch beim letzten Buch der Autorin mochte ich wieder die Art, wie sie Geschichten erzählt. Man ist sofort mitten im Geschehen und hat große Lust, alles gemeinsam mit den Charakteren zu entdecken.

Obwohl ich zwischenzeitlich befürchtet hatte, dass es ein wenig langweilig werden könnte, hat es mir letztlich doch ganz gut gefallen, dass sich die Autorin vollkommen einem Thema gewidmet hat, nämlich der Vergebung.

Das habe ich so bislang noch in keinem Buch gelesen und es hat mir ganz gut gefallen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war, dass die Geschichte rund um das Mobbing keinen so großen Raum bekommen wie die Mutter-Tochter-Beziehung, was ich beim Lesen des Klappentextes nämlich vermutet hatte.

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So habe ich also eine völlig andere Geschichte erhalten, als erwartet, die mir aber trotz allem gut gefallen hat. Es geht in dem Roman auch um eine Liebesgeschichte, denn Hannah führt eine unglückliche Beziehung und muss sich fragen, ob sie bereit ist, diese hinter sich zu lassen. Ein Mann, den sie auf der Reise in ihre Vergangenheit trifft, bringt sie schließlich zum Nachdenken. Und ich bin auch sehr froh, dass in getroffen hat, denn ich mochte das Zusammenspiel der beiden sehr gerne und hatte für ihren aktuellen Freund absolut gar nichts übrig.

Hannah selbst war mir stellenweise etwas unsympathisch, auch wenn ich hier und da trotzdem mit ihr mitgefühlt habe. Der Roman selbst ging irgendwann in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte und die gerade zum Ende für einige Überraschungen gesorgt hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Fazit

Insgesamt handelt es sich um einen unterhaltsamen Roman, der übrigens sehr gut vorgelesen wird. Da ich aber ein paar andere Erwartungen hatte und fand, dass bestimmten Aspekten zu wenig Bedeutung zugemessen wurde, finde ich den Roman im Vergleich etwas schwächer als „Heute schon für morgen träumen“. Von mir gibt es trotzdem vier Sterne.