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Durch Zufall habe ich „Die rubinrote Kammer“ von Pauline Peters* bei Spotify entdeckt. Das Hörbuch ist bei Lübbe erschienen, wird von Marie Bierstedt gelesen, und dauert 7 Stunden und 4 Minuten. In der Printversion hat der Roman 427 Seiten. Das Buch ist der Auftakt einer vierteiligen Reihe, wobei bislang wohl nur der erste Teil als Hörbuch erschienen ist.

Worum geht’s?

Der Roman spielt 1907 in London und handelt von Victoria, einer jungen Adligen, die nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit dessen Butler alleine lebt. Sie arbeitet als Fotografin und er schreibt eine Kolumne für die Zeitung. Ihr Herz hat sie an Lord Randolph verloren, auch wenn andere das skeptisch sehen.

Auf einer Demonstration lernt sie den Journalisten Jeremy Ryder kennen, der ihr zur Seite steht, auch als Victorias Leben aus den Fugen gerät. Sie erfährt auf einem Ball, dass es womöglich ein dunkles Familiengeheimnis gibt. Als dann auch noch jemand stirbt, der ihr die Fragen beantworten könnte, beschließt sie gemeinsam mit ihrem Butler auf eigene Faust zu ermitteln.

Meine Meinung

Ich habe mich ein bisschen schwer damit getan, ins Buch hineinzufinden, da Victoria etwas distanziert wirkt. Allerdings mochte ich es sehr, dass sie sich so stark für die Frauenrechte eingesetzt hat und dass sie generell ihrer Zeit voraus war.

Auch das Zusammenspiel mit Jeremy habe ich sehr genossen, wohingegen ich Randolph nicht so mochte. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischer Liebesgeschichte und Kriminalroman, was mir einerseits gut gefallen hat, andererseits hatte ich oft das Gefühl, dass manches zu kurz kam.

In dem Buch greift die Autorin viele wichtige Themen auf, die allerdings nur sehr oberflächlich behandelt werden. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass einfach zu viele Themen eine Rolle spielen sollten, und man ist dann als Leser bzw. Hörer einfach nur von Ereignis zu Ereignis gesprungen. Generell wurde die Geschichte im Laufe der Zeit immer unglaubwürdiger.

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Es kam einfach zu viel vor und davon wurde nur wenig in aller Ausführlichkeit behandelt. Die Ermittlungsarbeiten haben mir sehr gut gefallen, vor allem der Butler ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Trotzdem war ich von der Auflösung etwas enttäuscht, auch wenn sie überraschend kam, aber mir hat da einfach das Mitraten gefehlt. Vor allem das Ende war mir persönlich zu konstruiert und insgesamt nicht authentisch genug.

Fazit

Leider konnte mich der Roman nicht so ganz überzeugen, auch wenn ich ihn wirklich dafür schätze, dass er einfach mal etwas völlig anderes präsentiert. Würde es noch weitere Hörbücher geben, würde ich der Reihe eventuell auch noch eine Chance geben, vor allem weil ich die Sprecherin richtig klasse fand. Da aber zumindest bislang keine weiteren Hörbücher erhältlich sind, glaube ich eher nicht, dass ich die Geschichte weiter lesen werde, da sie mich hierfür einfach zu wenig gefesselt hat. Insgesamt vergebe ich nett gemeinte zwei Sterne.