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Für „Cinder & Ella: Happy End – und dann?“ von Kelly Oram* habe ich besonders lange gebraucht. Gefühlt ewig habe ich das Lesen vor mich hergeschoben, doch jetzt habe ich die Geschichte endlich beendet und möchte meine Meinung mit dir teilen.
Der Roman ist bei One erschienen, hat 529 Seiten und ist der zweite und vermutlich auch letzte Teil einer Serie. Der erste Band „Cinder & Ella“* zählte zu meinen Jahreshighlights 2019. Warum ich das vom zweiten Teil nicht behaupten kann, erfährst du in meiner Rezension, aber auf Anfang:
Worum geht’s?
Die Geschichte handelt von Cinder und Ella, die sich über das Internet kennenlernen und ineinander verlieben. Doch sie wissen praktisch nichts voneinander und so bewahrt jeder seine Geheimnisse. Ella, die bei einem Autounfall ihre Mutter verloren hat und mit schweren Verbrennungen davonkam, hat es nicht leicht. Ihre Narben sind jetzt ein Teil von ihr und es fällt ihr schwer, das zu akzeptieren.
Falls du den ersten Teil noch nicht gelesen haben solltest, was ich dir nur empfehlen kann, will ich an dieser Stelle nicht zu viel vorwegnehmen. Deshalb habe ich hier mehr den ersten Teil zusammengefasst und nicht den zweiten, da ich sonst das Geheimnis spoilern müsste, was dir den Spaß am Lesen nehmen könnte.
Meine Meinung
Solltest du den ersten Teil schon kennen, wirst du dich vielleicht wundern, warum es einen zweiten gibt, denn so ging es zumindest mir. Der Roman war eigentlich abgeschlossen und bedurfte meiner Meinung nach keiner Fortsetzung.
Und so kam es vielleicht, wie es kommen musste: Ich bin nicht so zufrieden mit der Geschichte. Für mich hat sich der Roman zu weiten Teilen so gelesen, als ob ich ein richtig langes Happy End lesen würde. Es fehlte mir, anders als im ersten Teil, an der Dramatik und Spannung. Auch von der typischen Dynamik zwischen Cinder und Ella war nicht so viel zu lesen, was ich sehr schade fand, da dies die Geschichte so stark ausgemacht hat, und zu etwas Besonderem hat werden lassen.
Was ich ganz schlimm fand, war, dass es alles ins Schnulzige überging und ich wirklich mehrfach mit den Augen rollen musste. Ja, Ella ist eine ganz besondere junge Frau, aber das muss doch nicht immer wieder erwähnt und ins Unendliche ausgedehnt werden, genauso wie bei Cinder. Ich hätte gerne was Neues gelesen, etwas, das der Geschichte einen neuen Reiz verpasst hätte, stattdessen ging es immer wieder um Cinder und Ella, die ihre Liebe zueinander so genießen.
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Natürlich gab es Konflikte, aber nicht das, was ich erwartet hatte. Mir lief alles zu glatt, zu romantisch und damit auch zu unrealistisch. Und die Geschichte hat sich gezogen. Szenen waren seitenlang beschrieben, ohne dass groß etwas passiert ist. Ich hätte aber lieber mehr darüber erfahren, wie sich Ella jetzt schlägt, wie sie ihren eigenen Weg geht und das nicht nur in Überlegungen der Protagonistin bzw. in Gesprächen erzählt bekommen. Dieser Teil kam für mich deutlich zu kurz, was das Buch sehr langatmig gemacht hat.
Ja, es gab auch hier wieder diese richtig großen Momente, für die sich das Lesen gelohnt hat. Die Geschichte ist noch immer etwas ganz Besonderes, aber sie hätte keine Fortsetzung gebraucht. Ich bewundere die Autorin sehr für ihren einfühlsamen Schreibstil und die Fähigkeit, außerordentliche Charaktere zu schaffen. Das hat mir auch in diesem Roman wieder große Freude bereitet und ich fand es schön, zu lesen, wie es mit den beiden weitergeht.
Was mir sehr gut gefallen hat, war die Botschaft, die sie mit dieser Geschichte transportiert. Die fand ich wirklich großartig, denn es geht viel darum, sich selbst zu finden, um das Erwachsenwerden und die Beziehung zu seinem nicht perfekten Körper sowie den Umgang mit Kritikern.
Fazit
Für mich ist die Geschichte von Cinder und Ella noch immer etwas sehr Besonderes, aber ich hätte mir keine bzw. eine andere Fortsetzung gewünscht. Es gab wieder diese starken Szenen, für die sich das Buch lohnte, aber es wurde leider auch viel Potenzial verschenkt. Insgesamt ein sehr durchwachsenes Buch mit einer tollen Botschaft. Von mir gibt es 3,5 Sterne, weil ich es trotzdem genossen habe, noch mal Zeit mit den Charakteren zu verbringen, die mir durch den ersten Band so ans Herz gewachsen sind.